Digital und doch lebendig

Ich bin 2003 zum Bloggen gekommen. Damals faszinierte mich, dass es nun auf einmal Menschen gab, die ihre täglichen Reisen durch ihr Leben und (die Kombination ist wichtig) ihr Surfen durch das World Wide Web in einem Journal dokumentierten.

Für uns Leser_innen (gegendert hat mensch damals natürlich noch nicht) zur Inspiration, zur Debatte-einladend (tatsächlich gab es damals viele politische Blogs, in denen es heiß her ging) oder einfach zum Begleiten.

Manchmal erlebte man dasselbe, manchmal tauchte man in Lebenswelten ein, die einem so fremd waren, wie einem Pinguin die Steppe Kenias.

Ich habe nie wieder so viel gelesen, kommentiert, gelernt und nachgedacht wie damals. Es dauerte nicht lang, da begann auch ich, zu bloggen.

Das war am 13. Oktober 2003. Vor bummelig 20 Jahren. Puh.

Ich wollte mich (etwas großspurig formuliert) „am weltweiten Wissensaufbau beteiligen“ – seht es mir nach, ich war noch jung, so wie das Netz es selbst auch war. „Ab heute wird nacheinander publiziert, sich vernetzt und gepingt. Was das Zeug hält.“, versprach ich mir selbst und habe dieses Versprechen lange gehalten.

Digitale Sinnkrise

Twitter, Facebook und Co. machten der so genannten Blogosphäre, dem losen Verbund von Schreibenden den Gar aus – zumindest habe ich das so empfunden.

Zaghafte und wenig erfolgreiche Versuche „sich das Web zurück zu erobern“ scheiterten. Bis, ja bis ein autoritärer Milliardär den Menschen ihr Spielzeug wegnahm (Twitter) und die große Flucht ins föderierte Web begann.

Was ich gerade empfinde: Lust am Wiederentdecken – von einzelnen Stimmen – und oh Wunder, ich bemerke, dass es Blogger_innen gibt, die nie aufgehört haben zu bloggen; die wieder anfangen zu bloggen.

Holdrio, auf ins Revival. Back to Blog, (Not back to Reality) ;

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Von Erik H.

Autor + #Podcaster; liebt #Segeln + den FC Sankt Pauli. #FCSP. Produziert den autofiktionalen #Blog "https://ring2.de" #lgbtqally

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