Hurra, ein Faden

Ich bin heute sehr früh in das weiße Zimmer gegangen und habe mir Dialoge angesehen. Wenn das so weiter regnet, kann ich sicher nicht schlafen. So eine Gemütlichkeit halte ich nicht aus. Zum Glück, gerade als mich mein Terminkalender von morgen einholt, entdecke ich an dem Pflaster an meinem rechten Mittelfinger einen Faden, der nutzlos… Hurra, ein Faden weiterlesen

Hamburger Herbst

Der Sommer ist spät gekommen in diesem Jahr. Zusammen mit lauter singenden Kindern in hellblau. Nun, es ist Ende Mai, liegt immer noch eine grunzende Arche vor dem Fischmarkt von Altona. Es gießt. „Starkregen, 14 Grad.“, warnt das Radio. Das Grün explodiert, und dampft Feuchtigkeit auf meine Haut. Es ist erstaunlich, kaum sind die wieder… Hamburger Herbst weiterlesen

Mussee

Als er einer Weile den Möwen zugeschaut hatte, wie sie im strammen Südwind über das Wasser segelten, die Flügel auf beiden Seiten zu Bögen gekrümmt, fing sein Geist an sich zu beruhigen. Er dachte nun nicht mehr an sie, oder ihn. Eigentlich war das Denken gar nichts Handelndes mehr, es geschah einfach. Schleswig-Holstein zum Beispiel,… Mussee weiterlesen

Zeeeäeeeeng

Die Nachbarn hatten es sich angewöhnt, nur in den Pausen zu sprechen, so wie sich bei Menschen, die an Bahnstrecken leben, auch eine merkwürdige Gesprächskultur entwickelt, bei der das Gespräch kurz unterbrochen wird, wenn der 1200-Uhr-Zug nach Kopenhagen vorbei fährt oder einer der langen, nie enden wollenden Güterzüge, und dann nach Abklingen des Zuglärms genau… Zeeeäeeeeng weiterlesen

Weiß

Weiß. Überall weiß. Kein Schatten fällt, mit sechzig Watt strahlt weißes Licht aus einer weißen Lampe auf weiße Tapete. Den Strom beziehen sie aus roten Wasserfällen. Lokale Elektronen. Und die rote Lampe des Rauchmelders prüft alle 360 Sekunden. Sich selbst, und dass es soweit klar bleibt. In diesem weißen Raum, made in China.

Südwind

Nein, sagte Südwind, ich kann mit niemandem befreundet sein, der mich ‚Brise‘ nennt. Nun, dachte sich der Westwind, dann will ich das nun nicht mehr tun, Denn ich will Dein Freund sein. Nach dem darauf folgenden Gewitter legte sich über sechs Wochen ein warmer Wind über das Land. Danke Momo.

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YNWA

… und nix zu meckern. Tolles Spiel von Dennis und Lennart. Das war die Elf für 2013/14, i presume.

Leichtes Gepäck

Wenn ich reise, nehme ich mich mit – leichtes Gepäck also. Wenn ich ankomme und mich umsehe, wird alles mehr, aufgefüllt mit Düften, die von Land herüber wehen, von Gesichtern, die lachen, forschen, verlangen. Fremdartige Boote, weisse Möwen, grelle und wunderschöne Seelichter – und Gesichter: Von berühmten Städten, verwunschenen Stränden und vergessenen Plätzen. Aber schwerer… Leichtes Gepäck weiterlesen

Gefallen

Als ich fiel, konnte ich für eine kleine Weile entscheiden, worauf ich fallen wollte. Die Hände hatte ich tief in der Tasche meines langen Mantels vergraben, als ich stolperte. Nun blieb mir noch die Wahl auf den Knien zu landen, auf der Nase oder … ich riss mein Kinn nach oben und rummste mit dem… Gefallen weiterlesen