Schlagwort: Prosa

  • Erst mal n Kaffe

    Guten Morgen, Ich hoffe du bist gut hochgekommen heute. „Erstmal n Kaffe“, twittert ein Bekannter von mir immer als erstes. Ohne das zweite E, so wie man ihn in Hamburg spricht. Ein wenig weiter nördlich, so lernte ich gestern von einem alten Bloggerkumpel, trinkt man Espresso mit Kardamom. Man mag es offenbar exotisch in Schleswig-Holstein.…

  • Osten Wind

    Nein, sagte Ostwind, ich kann mit niemandem befreundet sein, der mich ‘Brise’ nennt. Nun, dachte sich der Westwind, dann will ich das nun nicht mehr. Und schickte tiefen Druck als Sturm. Denn Winde können keine Freunde sein. Nach dem darauf folgenden Gewitter legte sich über sechs Wochen ein arktischer Wind über das Land.

  • Elbtower: Wie Ideen geboren werden

    tldr; Wie Nierensteine Wie das wohl abläuft? Wie wird so ein Megaprojekt, wie der Hamburger Elbtower geboren? Ich stelle mir das so vor:   Herr Hoch und Herr Tief treffen ihren Kumpel Olaf auf dem Matthau-Mahl zu Ehren des großen Hamburger Schauspielers. Beim gemeinsamen Schnack auf der Herrentoilette stehen Heinrich Hoch und Olaf – nur von…

  • Mooring-Winter in Palma

    Mooring-Winter in Palma

    Die Sonne geht früh unter, es ist Ende November und auch Palma de Mallorca kann sich den Gesetzen des Universums nicht entziehen – obwohl, wenn es einen Ort gäbe, der das vermöge, es wäre wohl Mallorca. Ich bin gerade angekommen und werde bis zum Frühjahr bleiben. Das habe ich mir zumindest vorgenommen.

  • Bruno

    Sarah ist loyal, Sie trägt tapfer ihre weiße Schirmmütze, Unter der ihre brünetten, langen Haare widerspenstig hervor luken, Sie verteidigt Mangel und Verlassen sein. ‚Bruno‘ steht auf ihrem Rücken. Der Name eines alten Mannes. Sie lächelt, und ihre Beine schmerzen; Setzen?, nicht dran zu denken, Denken, nicht dran zu denken. Manchmal erzeugt der Moment eine…

  • Camp

    Camp, so hat mir einmal jemand erklärt, ist das, was Du siehst, wenn Du haarscharf an dem Objekt vorbei schaust, das Du betrachten willst. Der Fokus ist anders, weiter, und man kann manchmal mit der Peripherie Dinge sehen, die unbemerkbar sind, schaut man direkt darauf. Sie ist sehr persönlich, diese ‚campyness‘, deswegen lässt sich famos…

  • Leichtes Gepäck

    Wenn ich reise, nehme ich mich mit – leichtes Gepäck also. Wenn ich ankomme und mich umsehe, wird alles mehr, aufgefüllt mit Düften, die von Land herüber wehen, von Gesichtern, die lachen, forschen, verlangen. Fremdartige Boote, weisse Möwen, grelle und wunderschöne Seelichter – und Gesichter: Von berühmten Städten, verwunschenen Stränden und vergessenen Plätzen. Aber schwerer…

  • Prosa User

    Ich mag Prosa und ich mag Privatheit. Um beides zusammen zu bekommen und um Herrn Facebook es nicht allzu leicht zu machen, meine ganzen Daten zu lesen, auszuwerten und sie mir wieder zurückzuschicken in Form von Werbung, werde ich meine Postings hier ein wenig prosaischer machen. Das klingt dann ein wenig übertrieben, unglaubwürdig, albern-doof, skurril…

  • Mad Max in Bordesholm

    Ich fahre diese Strecke regelmäßig und wenn man eine Regel aufstellen kann, dann die, dass es rund um Neumünster immer Ärger gibt. Entweder fängt hier der Stau in Richtung Norden an, weil irgendwelche Ruhrpottler in Scharen ihre Kinder und Trekking-Räder nach Dänemark kutschieren oder irgendein Investitionspaket verfrühstückt wird: „Wir bauen für Sie bis Sommer 2014“.…

  • Rote Momente

    Das Rot, es sieht von jeder Seite anders aus. Mal machtvoll, mal zaghaft bahnt es sich durch den dicken Stoff. Aber ich kann es sehen, und fühlen. Es ist warm. Mein Gesicht glänzt, wie die Wand, beschienen von rotem Schein. Wirst Du es sein, die sich erinnert? Doch auf ein Mal, es ist nur ein…

  • Pochen

    Das Leben pocht energisch an meinen Schläfen. Mein Herz springt fast aus seinem Korb. Ich schmiege mich in Gedanken an Deinen warmen Schoß. Im Leben darf man nur selten einfach zurücksetzen. Und eine andere Abfahrt nehmen. Solange Du bei mir bist, nehme ich den Fuß vom Gas und stelle mir vor, wie es ist, 100…

  • Wassertreten

    Merkwürdig”, dachte er. “Das ist mir nie aufgefallen, wie unsinnig das ist, einhand durch die flüssige Wüste zu segeln, mit Rettungsringen und Life Sling am Heckkorb.” Noch war er ganz ruhig. Aber fühlen konnte er ihr Herannahen. Noch konnte er sich vorstellen, dass er hinter ihr her kam. Der letzte Spurt, für den er wie…