Zwei Rillen

27. Januar Der Kaffee dampft gemütlich in der Küche, als ich mein Bewusstsein verliere. Das weiss ich noch, das mit dem Kaffee, auch weil ich mir dabei zusehen kann, wie ich auf dem Boden aufschlage. Ich sehe mich nicht von Außen, wie Augenzeugen das im Fernsehen so berichten, wenn mal wieder das Leben nach dem… Zwei Rillen weiterlesen

Schwarz weiß

Inzwischen hatte er sich beinahe daran gewöhnt, daß die Cherrytomaten vor ihm auf dem Tisch wie Sauerkirschen aussahen. Die abgeschnittene Hortensie wuchs nicht mehr, anders als Tulpen in ihrem feuchten Grab. So öffentlich tot, dass er sich nun, da „der Zustand“, wie er ihn nannte, seit mehreren Tagen anhielt, nicht erinnern konnte. An ihre Farbe.… Schwarz weiß weiterlesen

Silvester auf dem Altonaer Balkon

Ich lebe in einem Stadtteil von Hamburg, durch den immer mal wieder Menschenketten ziehen. Die einen werden von den lokalen Behörden umgeleitet, wie die Karawane von Drogendealern, die vor beinahe 20 Jahren an meinem Wohnzimmerfenster in Richtung Hafen und von dort zurück zum Altonaer Bahnhof wanderte, weil ihnen der direkte Weg versperrt war. Andere, vor… Silvester auf dem Altonaer Balkon weiterlesen

Aufstehverbot

Es ist ein nasskalter Tag, die Wolken hängen tief über den glänzenden Dächern der Stadt, als ich mich gegen Mittag aus dem Bett schäle. Das Herunterwerfen meiner Decke war schon eine Überwindung, das Heraussteigen aus der Mulde, in der ich die letzten 12 Stunden verbracht habe, ist eine Quälerei. Statt Tanzverbot sollte es am Karfreitag… Aufstehverbot weiterlesen

Delta

Am Fuße des Tages entspringt eine Quelle. Schiebt mich weiter, immer weiter in Deine Richtung. Ich kann es kaum erwarten, in Deinem Delta zu münden.

Spät im Sommer. Westen Wind.

Der Wind hat gedreht. Nach Wochen. Nach diesen heißen, verträumten, sommerlichen Wochen. Aus Ost dreht er nun langsam über NordOst-Nord-Nordwest auf West. Aus dem Westen kommt der Herbst und danach wohl der Winter. Das Licht wird sich ändern, die Tage kürzer. Schwindelnd schaue ich in das grelle Licht. Immerhin. So ist es am Leben. Tanze.… Spät im Sommer. Westen Wind. weiterlesen

Weit gereist, dieses Rot

Ich sitze bei meinem zweiten Kaffee im Garten und lese E-Mails, als mich an der Peripherie etwas rotes trifft. Durch das Laub des größten Baumes im Hof fällt die Spätsommersonne auf ein Überbleibsel des letzten Geburtstages, ein Schnipsel rotes Glitzerherz, teilt die blauen Anteile vom Rest und schickt helles rotes Licht auf meine Netzhaut. Weit… Weit gereist, dieses Rot weiterlesen

Und niemand blüht für Dich!

Es war 11:15 Uhr an einem Sonnabend-Morgen-Vormittag, an denen man das Frühstück so lange wie möglich hinaus dehnt, weil die Woche in einem steckt, und der Nachhall der Belohnung von gestern. Muskeln, noch betäubt von der Flasche mallorquinschen Rotweins, dämmern noch, in Erwartung der Pflichten, die ein Sonnabend morgens so mit sich bringt, die noch… Und niemand blüht für Dich! weiterlesen