Schlagwort: 500Zeichen

  • Noch 106 Tage

    Ich habe mir gestern drei Folgen „Star Trek Voyager“ am Stück angesehen. Den Rest des Rotweins vom Wochenende getrunken und eine ganze Tafel Nougatschokolade vertilgt. Dabei mag ich die garnicht so gerne. Für was Neues bei Netflix fehlte mir der Elan. Noch einen Abend „Segelbilder aus dem Sommer schauen“, ertrag ich nicht. Der Winterblues hat…

  • Volle Sonne

    Minus sechs Grad im #November. Selbst die Wolken scheinen am Himmel festgefroren. Im Osten quält sich ein helloranger Ball aus dem frostigen Bett der Nacht. Gross und rund. Die Nebel über dem Hafen juckt das wenig, zu wenig Wärme schickt die nun volle Sonne nach unten. „Papa, wenn es einen #Vollmond gibt, gibts dann auch…

  • Morgenrosé

    „Morgenrot, got Wedder dot“. Hat Oma immer gesagt. Kunststück, denn im Norden hält gutes Wetter nur kurz. Es sei denn der Wind kommt aus Ost. Dann wird es im Winter knackekalt und im Sommer warm. Bis zu 6 Wochen lang. Das sind diese langen, warmen Sommer, von denen in Erinnerungen und Lindgren-Geschichten die Rede ist.…

  • Podcast Nullnummer: “500 Zeichen am Morgen” – 001

    Du hörst die Nullnummer eines Podcasts, der meine “500 Zeichen”-Postings im Blog und bei Mastodon in Sprache überführt. Ich kommentiere die Texte dann ein wenig ausführlicher, als das dies in 500 Zeichen möglich ist.

  • Spülmaschinenhöchststrafe

    Spülmaschinenhöchststrafe

    „Wieso kriegen alle Familien dünne und ausgerechnet wir bekommen die dicke Französin?“, fragt B. „Ich muss dieses Reiki mal ausprobieren“, antworte ich. „Wieso bin ich eigentlich immer derjenige, die die Maschine einräumen muss?“, denke ich laut. Und rufe dann „Scheiße “ — merke gerade, die Spülmaschine ist sauber. Ausräumen und dann Einräumen: Höchststrafe. Das Telefon…

  • Das Versprechen der Magnolien

    Der Magnolienbaum vor meinem Fenster sieht aus, als sei er verbrannt. Braun-schwarze Blätter hängen leblos von den Ästen. Unter ihnen jedoch rührt sich neues Leben. Im Dezember wird die Magnolie alle Erinnerungen an dieses Jahr abschütteln, dicke, starke Knospen ragen dann trotzig in den Winterwind. Warten auf ihren Auftritt im April und schenken jedem, der…

  • Seemanns Privileg

    Nach 12 Stunden Autofahrt nach Italien steigt Bernd (80) aus meinem Auto. Einer der letzten Kaphorniers reckt sich ausführlich. War ne lange Fahrt. Als wir zum Schiff meines Vaters gehen, das er begutachten soll, bleibt er auf dem Schlengel stehen, dreht sich zum Wasser und lässt selbiges ins Hafenbecken sprudeln. Ich staune nicht schlecht. „Seemanns…

  • Neuerfinden

    “Komm”, rufe ich, “wir erfinden mich neu, gemeinsam”. “Entfernen wir die letzten Züge der Jugend. Lassen Patina zu; die Einzige die bleibt.” ‚Ändern wir damit auch die Welt?“, fragst Du.“Ja”, antworte ich, “ich glaube schon; ein kleines bisschen”. Und mich nebenbei mit. Als ich später meine Zähne putze, schaut der Spiegel mir ins Gesicht. Ich…

  • Kalter Kaffee in Kolumbien

    So ungefähr einmal im Jahr überlege ich, mir eine Kaffeemühle anzuschaffen. Eine, die Bohnen in Espressopulver verwandelt und die Luft um sich herum gleich mit. Und beinahe jedes Jahr verwerfe ich die Idee wieder. Zu umständlich. Gestern traf ich G. zum #Kaffee. Sie ist gerade aus Kolumbien zurück. Dort sei der Kaffee schrecklich, weil alle…

  • Negatives Tropenfieber

    Woran merkt man eigentlich, dass man sich eine Tropenkrankheit eingefangen hat? „Man sollte schonmal in den Tropen gewesen sein. Am besten kürzlich“, sagt M. auf meine komische Frage. Ich glaub ich hab das Gegenteil von Fieber. Mir ist kalt, trotz 21 Grad am Morgen. HHer Hochsommer eigentlich. Auch wache ich so früh auf, das ich…

  • Heute nur Scholle

    Morgens um 8:00 trudeln die Fischer langsam ein; ich merke das an den schlurfenden Schraubengeräuschen, die mich – zuverlässiger als ein Wecker – aus der Koje treiben. Am Fischersteg stehen schon die ersten Kunden. Heute werden sie wieder nur Klischen und Schollen bekommen, wie schon seit Monaten. „Heute kein Dorsch?“, fragt einer. „Heute nicht, die…

  • Kieler Arie

    Heute erst um 10:00 Frühstück. Das Pfeifkonzert der Vögel erinnert mich an eines, das selten ist in diesem stillen Hafen. Es ist Kieler Woche. Von Gegenüber aus Schilksee wehen Bässe herüber. Doch etwas gesellt sich zum Wummern dazu. Wolfgang hat Gäste an Bord. Einer übt Opern, denn er singt katzenhaft-operesk die Nationalhymne. Vietnam schießt derweil…